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Ankunft in Ghana August 17, 2010

Filed under: Uncategorized — kwakoarne @ 10:44 am

Soooo,

ich hab so viel zu erzaehlen, weiss aber gerade gar nicht, womit ich anfangen soll. Dann fang ich langweiligerweise einfach mal mit dem Flug und der Ankunft an.

Als wir (14 Freiwillige) nach einem 6,5-stuendigen Flug aus der Maschine gestiegen sind, schien uns nicht die erwartet heiss knallende  Sonne Afrikas auf den Kopf, sondern nahmen nur eine ziemlich drueckende Luftfeuchtigkeit wahr. Der Himmel war nur grau. Im Flughafengebaeude war nicht annaehernd so viel los, wie vorher in Frankfurt und alles war etwas ruhiger und gelassener.

Die erste nicht fluechtige Begegnung mit Afrikanern sollte allerdings einen faden Beigeschmack behalten: als wir nach der Gepaeckaufnahme den Flughafen mit 2 Mitarbeitern von AFS Ghana verlassen haben, sind mir zwei Ghanaer, von denen ich nicht wusste ob sie zu AFS gehoeren oder nicht, entgegengekommen, wovon mir  einer meinen Koffer abnahm. Zunaechst war ich skeptisch und achtete darauf, dass er auch wirklich dahin laeuft, wohin die anderen Freiwilligen gingen. Als der Koffer dann allderings in den AFS-Bus eingeladen worden war, war ich mir sicher, dass sie zu AFS gehoerten. Waehrend ich dann in den Bus steigen wollte, fingen diese beiden vermeintlichen AFS-Mitarbeiter mich ab und sagten mir, sie wollen Geld haben, was mich sehr irritierte. Zu dieser Konfusion trug bei, dass ich noch nicht in der Lage war Farbige auseinanderzuhalten (klingt komisch, ist aber so 😉 ) und das afrikanische, schnell gesprochene Englisch nicht verstehen konnte. Ich war kurz davor den verlangten Preis zu bezahlen, bis ich endlich einen klaren Gedanken fassen konnte und zu dem Ergebnis kam, dass AFS erstmal keine Kosten verlangen wuerde. Ziemlich konfuse Situation, die diese Maenner ausnutzen wollten, da ich ihnen fast 20 cedis gegeben haette.

Nach dieser ueberstandenen Situation und der ersten Weisheit, immer „alle Alarmglocken anzuhaben“, ging es dann weiter zum Hostel.  Auf dem Weg zum Hostel habe ich den ersten Eindruck von der Stadt Accra bekommen. Waehrend einer typisch ghanaischen Autofahrt durch Accra (hektisch, mit viel Gehupe und ohne viel Ruecksicht auf Verluste), fiel auf, dass sehr viel Muell am Strassenrand lag und dass einige Gebaeude im deutschen Sinne „stark renovierungsbeduerftig“ aussahen. Ausserdem sind wir das erste mal mit dem bluehendem Handel, der auf Accras Strassen betrieben wird, in Kontakt gekommen: Vor Ampeln oder sonstigen „Traffic Jams“ tauchten Ghanaer auf, die alle moeglichen Gueter (von Super-Kleber und Ananas bishin zu Schuhenund Sim-Karten) auf den Koepfen transportierten und diese durchs Autofenster verkaufen wollten. Sobald man einen dieser „Haendler“ auch nur angeguckt hat, wollten sie einem etwas andrehen.

Am Freitag dem 13.August (huhu) fing dann unser AFS-Orientation-Camp an. Hierbei wurden wir auf versch. Dinge vorbereitet, die uns im Alltag begegnen werden. Wie wir uns z.B. verhalten sollten, wenn wir das Essen der Gastfamilie nicht moegen sollten oder wie man sich in Ghana fortbewegt etc. Allerdings wurde uns all dies auf die „ghanaische Weise“ beigebracht. Waehrend wir in Deutschland zeitplangetreu vorbereitet wurden, wurde hier alles etwas entspannter angegangen. Wir hatten zwar einen Zeitplan, dieser wurde allerdings nicht immer ganz genau eingehalten. SO stoerte es z.B. niemanden, wenn eine Einheit weggelassen wurde oder einfach mal um 50 % gekuertzt. Auf der anderen Seite hetzen uns die Betreuer manchmal morgens in den Bus, damit wir morgens puenktlich um 8 im Afs-Buero ankommen, nur um uns dann eine halbe Stunde im Vorbereitunsg-Raum warten zu lassen. Aber so sind die Ghanaer wohl einfach.

Am Sonntag sind wir mit unserem Baby-blauen AFS-Bus und mehreren Mitarbeitern etwas ausserhalb Accras an den Strand gefahren. Bis wir endlich ankamen haben wir das erste mal ghanaische Natur gesehen, die sehr schoen ist. Leider sah der Strand auch etwas ausserhalb der Metropole nicht so schoen aus, da sehr viel Muell angespuelt wird und am Strand liegen bleibt. Trotzdem war es ein sehr schoener Tag. Die Brandung war echt super und zum ersten mal habe ich mit ein paar ghanaischen Jungs Fussball gespielt, was sehr viel Spass gemacht hat. Spaeter wurde zu ghanaischer Musik getanzt und frische Orangen wurden serviert. Dabei vergassen alle die Zeit, was schliesslich dazu fuehrte, dass sich jeder trotz vorherigen Eincremens mehr oder weniger verbrannte.

Das Essen in Ghana ist auf jeden Fall sehr scharf! So langsam gewoehnt sich wohl unsere Zunge an den scharfen Geschmack der Speisen, aber gewoehnungsbeduerftig war es allemal. Gewoehnungsbeduerftig war auch eine sehr populaere Mahlzeit der Ghanaer. Das sogenannte Fufu wurde uns gleich am 3. Tag serviert.  Ehrlich gesagt ist es ein klebriger Schleimklopps, der in einer gefaehrlich scharfen Suppe serviert wird! Ich hab mich gequaelt es aufzuessen. Ansonsten ist das Essen sehr eintoenig (zumindest bis jetzt).Meistens gibt es Reis mit Fleisch , manchmal auch Bohnen oder Nudeln. Was mir am ghanaischen Essen am besten gefaellt, sind die frischen Obst- und Gemuesesorten, die man zwar nicht zum Essen dazu bekommt, aber jeder Zeit auf dem mobilen Strassenmarkt kaufen kann. Die frischen Annannannannesser und Orangen etc. sind wirklich sehr lecker!

Naja, ich hoffe es war erstmal ein wenig interessant. Weiteres wird folgen. Ich koennte zwar mehr schreiben, muss morgen aber fit sein, da wir morgen frueh zu unsereren Gastfamilien gebracht werden, was ich sehr spannend finde und wobei ich natuerlich nicht gleich einen zu schlaefrigen Eindruck hinterlassen moechte. Ueber Kommentare wuerde ich mich freuen, bis bald! Arne

 

9 Responses to “Ankunft in Ghana”

  1. Tobi Says:

    Hii Arne,

    Das mit dem Essen hab ich auch schon gehört, von meiner Cousine :D.. naja ist ja gut, dass du relativ gut klarkommst. Babyblaue Busse haben auf jeden Fall auch was :D.
    Arbeitest du dann mit den anderen (deutschen?) Freiwilligen zusammen?

    Halt die Ohren steif 😉

    Tob

    • kwakoarne Says:

      Moin tobfred. 🙂
      ja, das essen wird wohl die schwierigste herausfoderung -.- ansonsten gehts
      nein, es werden alle freiwilligen auf versch. projekte aufgeteilt. ich werde allerdings mit einem von unserer vorbereitung und einem der schon seit januar da ist zusammenarbeiten (beide deutsch).
      danke, du auch. muenster ist fest?

  2. Sarah Says:

    oh man arne, was ist los mit dir? so kenn ich dich ja gar nicht 😀 du musstest dich quaelen essen zu essen 😉

    naja, hauptsache du bist gut angekommen, dir gehts soweit gut und bist mittlerweile gut in der gastfamilie angekommen! 🙂

    liebe grüüße 🙂

  3. Friedhelm Says:

    Hi Arne,
    ich bin schon jetzt neugierig darauf, weiteres von deinen Erfahrungen und Erlebnissen zu lesen – und drücke die Daumen, dass das Essen „nie zu scharf“ und der Beigeschmack mancher Erlebnisse „nie zu ungeniessbar“ sein wird! Alles Gute also dir und den Anderen – und ich hoffe, dass sich unsere Vorbereitung in der „Praxis“ bewähren wird!
    Grüße aus dem aktuell gerade kühl-regnerischen Hamburg,
    Friedhelm

    • kwakoarne Says:

      Danke gebratener helm! 😉
      ja, ich will auch hoffen, dass ich mit dem essen weiterhin einigermassen klarkomme.
      auf vieles andere kann ich verzichten. z.b. auf warmes wasser o.O
      gruesse von fabian, der sitzt grad neben mir.

  4. thilko Says:

    He Arne,
    freut mich hier ein bisschen über die Dinge die du so erlebst lesen zu können 🙂 Du wirst sicherlich eine spannende Zeit in Afrika haben und dich noch das ein oder andere mal über das Essen wundern – wenn meine Eltern mir erzählen was wir damals alles so gegessen haben muss ich auch lachen. Vor allem die StvO und die Autozulassungsgesetze werden wohl eher locker interpretiert südlich des Mittelmeeres 😀
    Also sei nicht so schreibfaul wie in der FCSO und lass uns an deinem Leben Teil haben (ich wette deinen Blog liest du dir in 20 Jahren auch noch mal gern durch, also unbedingt ausdrucken!) und ich freu mich auf das was noch kommt,
    dir viel Spaß und alles Gute,
    Thilko

    • kwakoarne Says:

      hey thilko,
      schoen von dir zu hoeren! mit den zulassungsgestzen und der stvo haste auf jeden fall recht. ich wuerde mal sagen die ghanaer fahren sehr ruechsichtslos 😀 und verpesten dabei nicht selten die luft.
      ich war nie schreibfaul in der fcso! nur zu hause! 😉
      okay, ich werds versuchen auch wenn es hier mit dem internet nicht immer ganz einfach ist.

      Danke und dir auch alles gute , Arne

  5. Peter Chlebowski Says:

    Lieber Arne,

    herzlichen Dank für Deinen lieben Brief der uns ja sehr eindrucksvoll Deine neuen Erfahrungen schildert. Wir bewundern Deinen Mut und auch die Art, wie Du die anstehenden Probleme löst… Mach weiter so, dieser Aufenthalt wird Dein Leben sicher bereichern!

    Wir wünschen Dir weiterhin alles Gute und Gottes Segen für Deine Tätigkeiten in Ghana.

    Ausserdem ein gesegnetes Weihnachtsfest – auch wenn es sehr warm ist – und ein gutes und gesundes neues Jahr 2011..

    Bis zum Wiedersehen in Bunde alles Gute und lass mal wieder von Dir hören..

    Deine Familie P.Chlebowski

    • kwakoarne Says:

      Hallo,
      es freut mich, dass es gelesen wird! 🙂 ich versuche weiterhin einigermassen diszipliniert meine berichte zu schreiben um so ein wenig davon vermitteln zu koennen, was ich hier so erlebe.
      danke fuer die gruesse, hat mich gefreut!


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